Widersprüchlich und undurchsichtig sind die Informationen, die über die Situation der Frauen im Iran in den Westen dringen. Frauen werden dort wegen Ehebruchs gesteinigt; gleichzeitig stellen sie in ihrem Land mehr als die Hälfte der Lehrerinnen und Ärztinnen. Die Frauenbewegung ist so stark wie nie zuvor, und trotzdem werden dem weiblichen Teil der Bevölkerung – unter Berufung auf die Scharia – nahezu alle bürgerlichen Rechte verweigert. Der liberale Kleriker Chatami wurde 2001 zum zweiten Mal vor allem mit den Stimmen der Frauen zum Präsidenten gewählt – ohne dass sich die Lage der Frauen verbessert hätte.
Feature: SWR 2 „Eckpunkt“ vom 18.10.2002
frauen_im_iran_2002