„Bei wilden Müllablagerungen ist das Elend zu sehen und zu riechen“, sagt Ruth Hamper, von Beruf Abfallberaterin bei der Stadt Bielefeld. Zu ihren Aufgaben gehört es, an sogenannten Problemstandorten Hausbesuche zu machen und persönliche Gespräche mit Menschen zu führen, die ihren Müll nicht (mehr) ordnungsgemäß entsorgen können oder wollen. Nach ihrer Erfahrung spiegeln sich in der Abfallsituation zugleich gesellschaftliche Probleme wider: zum Beispiel die Überalterung oder die Familienfeindlichkeit.
In den letzten vier Jahrzehnten sind Frauen in alle Spitzenpositionen vorgedrungen, die die Justiz in Deutschland zu vergeben hat – zum Beispiel in den der Bundesjustizministerin oder den der Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes.
Mit Jutta Limbach (Justizsenatorin in Berlin a.D., Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes a.D.), Lore Maria Peschel-Gutzeit ( zweimal Justizsenatorin in Hamburg, einmal Justizsenatorin in Berlin a.D.) und Karin Schubert ( amtierende Justizsenatorin in Berlin, davor Justizministerin in Sachsen-Anhalt ) geben drei erfolgreiche Juristinnen Einblicke in eine immer noch männlich geprägte Berufswelt. Drei Fachanwältinnen aus dem Straf- und dem Familienrecht sowie eine Rechtstatsachen-Forscherin ergänzen das Bild mit ihren Erfahrungen.
Feature; SWR 2 „Eckpunkt“ 02.02.2006
Das Manuskript zu dieser Sendung finden Sie im geschlossenen Bereich in der Kategorie
„Frau und Gesellschaft – unterschiedliche Themen“: Zum geschlossenen Bereich
Ihre Anpassungsfähig, ihre Standorttreue, Zähigkeit und Fruchtbarkeit ist der Taube zum Verhängnis geworden. Stadttauben werden gequält, getötet oder ausgehungert . Dabei waren es doch die gleichen Eigenschaften, die sie zum Mythos, zur Friedenstaube werden ließen. Wie der Taubenbestand in Städten tierschutzgerecht geregelt werden kann, ist eine der vielen Fragen, mit denen sich die Sendung befasst.
Wie die Reformen Frauen vom Arbeitsmarkt fernhalten.
Seit geraumer Weile schon sehen wir zu, wie der deutsche Sozialstaat in die Knie geht. Genau genommen seit 1972. Das ist das erste Jahr, in dem erstmals mehr Menschen starben als Kinder nachgeboren wurden. Mit den von Peter Hartz und seiner Kommission vorgeschlagenen Reformen soll alles besser werden. Vor allem soll die Arbeitslosigkeit sinken. Arbeitsmarktpolitik muss dabei speziell für Frauen Priorität haben. Spätestens ab dem Jahr 2010 wird nämlich bei dem prognostizierten Rückgang an Arbeitskräften das Potential gut ausgebildeter Frauen dringend gebraucht. Der Fachkräftemangel ist absehbar. Und mehr Frauen mit mehr Einkommen bedeuten nicht zuletzt auch mehr Nachfrage für den lahmenden Binnenmarkt. Hat der Gesetzgeber bei seiner Reform dieses Frauenspezifikum und darüber hinaus im Blick gehabt, dass der Arbeitsmarkt nicht geschlechtsneutral ist ?
Europäischer Haftbefehl, die Sicherheitspakete I und II – können bei der grenzüberschreitenden Strafverfolgung die Grundrechte beziehungsweise die Rechtsstaatlichkeit noch gewährleistet werden?
Essay mit drei O-Tönen; SWR 2 „Eckpunkt“ vom 18.07.2003
Das Manuskript zu dieser Sendung finden Sie im geschlossenen Bereich in der Kategorie
„Europäische Union ./. deutsche Rechtsordnung“: Zum geschlossenen Bereich
Widersprüchlich und undurchsichtig sind die Informationen, die über die Situation der Frauen im Iran in den Westen dringen. Frauen werden dort wegen Ehebruchs gesteinigt; gleichzeitig stellen sie in ihrem Land mehr als die Hälfte der Lehrerinnen und Ärztinnen. Die Frauenbewegung ist so stark wie nie zuvor, und trotzdem werden dem weiblichen Teil der Bevölkerung – unter Berufung auf die Scharia – nahezu alle bürgerlichen Rechte verweigert. Der liberale Kleriker Chatami wurde 2001 zum zweiten Mal vor allem mit den Stimmen der Frauen zum Präsidenten gewählt – ohne dass sich die Lage der Frauen verbessert hätte.
Während sich unsere Gesellschaft in den letzten 100 Jahren radikal verändert hat, ist das Erbrecht aus dem Jahr 1900 nahezu unverändert geblieben. Schon die gestiegene Lebenserwartung stellt dessen Ausgangsbasis in Frage. Testierfreiheit und die zwingende Vorschrift des Pflichtteilsrechtes sind in ein problematisches Spannungsverhältnis getreten. ErblasserInnen stehen zunehmend im Zwiespalt zwischen partnerschaftlicher und Generationen-Solidarität. Frauen, die inzwischen die Mehrheit der Erben stellen, erben anders als Männer. Welche Konsequenzen haben diese und andere Faktoren für ein modernes Erbrecht?
Für die nach dem zweiten Weltkrieg geborenen Frauen hatte sich im Verhältnis zur Generation ihrer Mütter etwas Entscheidendes verändert: Das Erstgeborene musste nicht mehr der Stammhalter sein.
Sie nutzten die Chancen ( gute Ausbildung, Erwerbstätigkeit ) für ihre individuelle Entfaltung, von denen auch ihre Töchter profitieren sollten. Für die Töchter und deren Selbstwertgefühl ist auch wichtig, wie sie ihre Mütter in der Rolle als Ehefrau erleben. Und wie reagieren Töchter und Söhne auf eine betont „feministische“ Erziehung?
Feature; SWR 2 „Wissen“ vom 09.03.2002
Das Manuskript zu dieser Sendung finden Sie im geschlossenen Bereich in der Kategorie
„Frau und Gesellschaft – unterschiedliche Themen“: Zum geschlossenen Bereich
Am Rosenmontag (2002) ritt ein Edmund Stoiber aus Pappmasché mit triumphierendem Lächeln auf einer Hirschkuh, die das Gesicht von Angela Merkel trug, durch Düsseldorf – und wurde bejubelt. Die Botschaft war klar: Nach wie vor dominieren Männer über Frauen. Doch wie bewerkstelligen sie das? Die Antwort auf diese Frage hat viele Aspekte, aber einen gemeinsamen Nenner: „Mann“ verfolgt seine Interessen ganz legal per Gesetz, denn auch dort, wo Gesetze gemacht werden, sind Männer mehrheitlich unter sich. Und am leichtesten lässt sich manipulieren, wenn Frauen verheiratet und Mütter sind.
Essay; SWR 2 „Eckpunkt“ vom 08.03.2002
Das Manuskript zu dieser Sendung finden Sie im geschlossenen Bereich in der Kategorie
„Frau und Gesellschaft – unterschiedliche Themen“: Zum geschlossenen Bereich
Als die im Entstehungsjahr dieser Sendung 80jährigen Mütter junge Frauen waren, herrschten enge Rollenvorgaben. Es war Krieg und viele Wünsche ans Leben mussten unerfüllt bleiben. Ihre inzwischen ( 2002 ) 50jährigen Töchter sollten es besser haben – aber auch verwirklichen, was die Mütter nicht erreichen konnten – mit fataler Wirkung: Bildung, von den Müttern gefördert, entfremdete die Töchter. Der Wandel weiblicher Lebensläufe veränderte auch die Mutter-Tochter-Beziehung.
Feature; SWR 2 „Eckpunkt“ vom 28.02.2002
Das Manuskript zu dieser Sendung finden Sie im geschlossenen Bereich in der Kategorie
„Frau und Gesellschaft – unterschiedliche Themen“: Zum geschlossenen Bereich
Es war der gelernten Betriebswirtin nicht in die Wiege gelegt, selbständige und freireligiöse Trauerrednerin zu werden. Per Zeitungsannonce wurden freie Rednerinnen und Redner gesucht, und Ursula Kuntz wollte nicht länger fremdbestimmt und abhängig im Angestellten-Verhältnis arbeiten.
Die Nachfrage hat ihren Grund unter anderem darin, dass die Kirche ihr Monopol auf Sinnstiftung verloren hat. Die Trauer-Zeremonie, wie sie Ursula Kuntz seit Jahren anbietet, berührt bei den Amtskirchen gleich mehrere wunde Punkte. Darüber, über die Wünsche ihrer Kundschaft und vieles mehr spricht sie in der Sendung.
Beitrag mit 0-Ton; SWR 2 „Eckpunkt“ vom 01.11.2001
Sie versuchen ihren Weg zu gehen wie andere junge Frauen auch. Bei diesem Versuch stoßen sie weniger auf Widerstände in ihrem deutschen Umfeld, sondern an die – von ihrer eigenen Kultur gezogenen – Grenzen im eigenen Kopf. Aber Fragen der Emanzipation sind für sie, auch am Weltfrauentag, kein großes Thema mehr.
Im Grundgesetz standen jahrzehntelang drei Normen in friedlichem Widerspruch. Artikel 3 Absatz 2 bestimmt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Artikel 12 besagt, dass alle Deutschen das Recht haben, „Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte“ frei zu wählen. Der nächste Artikel, 12a, regelte die „Wehrpflicht und andere Dienstverpflichtungen“. In seinem Absatz 4 im letzten Satz stand, dass Frauen „auf keinen Fall Dienst mit der Waffe“ leisten dürfen. Wenn Frauen unbedingt eine Bundeswehruniform anziehen wollten, dann standen ihnen ( seit 1975 ) der Sanitätsdienst und die Militärmusik offen.
Am 11.1.2000 entschied der Europäische Gerichtshof: In Deutschland verstößt der Ausschluss von Frauen vom Waffendienst bei der Bundeswehr gegen die europäische Richtlinie zur beruflichen Gleichstellung von Mann und Frau.
Essay; SWR 2 „Eckpunkt“ vom 11.1.2001
Das Manuskript zu dieser Sendung finden Sie im geschlossenen Bereich in der Kategorie
„Frau und Gesellschaft – unterschiedliche Themen“: Zum geschlossenen Bereich
Minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge machen nur dann Schlagzeilen, wenn sie auf ihrer Flucht vor Hunger und Krieg umkommen. Heil in Deutschland angekommen haben sie keine Zukunftsperspektiven. Weil ihr Alter meist nicht feststellbar ist, werden sie häufig als strafunmündige Drogendealer instrumentalisiert. In den für sie vorgesehenen Einrichtungen entziehen sie sich oft, weil sie älter sind und die dort gebotene Betreuung ihren Bedürfnissen nicht entspricht. Schulabschluss und Berufsausbildung dürfen sie machen, anschließend aber nicht arbeiten gehen. Im Gespräch mit den Betroffenen und den mit ihnen befassten Institutionen ( zB dem Kinderschutzbund, den Familiengerichten, SozialarbeiterInnen, LehrerInnen ) gibt die Sendung Einblick in die Lebenssituation einer ganz besonderen Gruppe junger Menschen in Deutschland.
Wenn von unsinnigen Steuervergünstigungen die Rede ist, denkt man an steuerfreies Flugbenzin – aber nicht an Väter, die ihren Kindern keinen Unterhalt zahlen. Sie gehören zu den ganz stillen Subventionsbetrügern im Land; denn für die Väter muss der Ersatz-Vater Staat einspringen: Nach Schätzungen handelt es sich dabei um einen Milliarden-Betrag; bezeichnenderweise gibt es weder im Statistischen Bundesamt noch im Bundesfamilienministerium exakte Zahlen über die den Vätern verauslagte Summe.
Der Essay untersucht, wie das geht – dass sich Väter ungerechtfertigt und trotzdem ungestraft am Volksvermögen bereichern dürfen.
Essay; SWR 2 „Wissen“ vom 12.08.2000
Das Manuskript zu dieser Sendung finden Sie im geschlossenen Bereich in der Kategorie
„Ehe, Scheidung, Unterhalt“: Zum geschlossenen Bereich
(Dieser Beitrag führte zu einer Kleinen Parlamentarischen Anfrage im Deutschen bundestag und wurde in allen Punkten bestätigt.)
Wer hier geboren wird, geht zur Schule, lernt einen Beruf und integriert sich auf diese Weise ganz von selbst – sollte man denken. Doch einen Ausbildungsplatz zu finden ist schon für junge Deutsche keine Selbstverständlichkeit mehr – insbesondere bei schlechten Haupt- und Realschul-Abschlüssen. Sie treffen auf Schwierigkeiten, die gerade auch im deutschen Berufsbildungssystem ihre Ursache haben. Den Problemen, aber auch den Chancen der Berufsausbildung für die junge türkische Bevölkerung geht die Sendung am Beispiel von Hamburg nach.