Einmal Opfer – immer Opfer? Verbrechensopfer im Strafprozess.

„Vor Gericht haben Opfer nicht viel zu gewinnen, aber viel zu verlieren.“ Mit dieser provozierenden Ansicht von Jan Philipp Reemtsma, Deutschlands prominentestem Verbrechensopfer, hat die Diskussion um die Situation von Verletzten im Strafverfahren neue Impulse erhalten. Hat Reemtsma recht? Die verschiedenen Gesetzesänderungen in den letzten Jahren zugunsten von Verbrechensopfern sprechen dagegen. Und auch die jüngsten Reformvorhaben der Bundesregierung wollen die Rechte der Opfer vor Gericht stärken. Was ist überhaupt das Anliegen des Staates im Strafprozess? Was bringt die Nebenklage den Geschädigten?

 

Essay; NDR 4 vom 28.8.2002