Schlagwort-Archive: Essay

Kindeswohl statt Phasenmodell. Die heimliche Kulturrevolution im Unterhaltsrecht.

Die Sendung geht den Ursachen dafür nach, dass das Phasenmodell „0-8-15“ im Unterhaltsrecht abgeschafft wurde. Bis 2008 galt: Mütter müssen nicht erwerbstätig sein, bis ihre Kinder in die 2. Klasse kommen; Teilzeit wird von ihnen bis zum 15. Lebensjahr des Kindes und danach wieder Vollzeit erwartet. Nur noch das „Wohl des Kindes“ ist Anknüpfungspunkt für den so genannten „Betreuungserhalt“, nicht mehr die nacheheliche Solidarität mit den Müttern.

 

Essay; NDR Info „Das Forum“ vom 07.11.2007

 


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„Ehe, Scheidung, Unterhalt“: Zum geschlossenen Bereich

Erbrecht im Aufbruch – aber wohin?

Während sich unsere Gesellschaft in den letzten 100 Jahren radikal verändert hat, ist das Erbrecht aus dem Jahr 1900 nahezu unverändert geblieben. Schon die gestiegene Lebenserwartung stellt dessen Ausgangsbasis in Frage. Testierfreiheit und die zwingende Vorschrift des Pflichtteilsrechtes sind in ein problematisches Spannungsverhältnis getreten. ErblasserInnen stehen zunehmend im Zwiespalt zwischen partnerschaftlicher und Generationen-Solidarität. Frauen, die inzwischen die Mehrheit der Erben stellen, erben anders als Männer. Welche Konsequenzen haben diese und andere Faktoren für ein modernes Erbrecht?

 

Essay; SWR 2 „Eckpunkt“ vom 10.10.2002

 

 

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Einmal Opfer – immer Opfer? Verbrechensopfer im Strafprozess.

„Vor Gericht haben Opfer nicht viel zu gewinnen, aber viel zu verlieren.“ Mit dieser provozierenden Ansicht von Jan Philipp Reemtsma, Deutschlands prominentestem Verbrechensopfer, hat die Diskussion um die Situation von Verletzten im Strafverfahren neue Impulse erhalten. Hat Reemtsma recht? Die verschiedenen Gesetzesänderungen in den letzten Jahren zugunsten von Verbrechensopfern sprechen dagegen. Und auch die jüngsten Reformvorhaben der Bundesregierung wollen die Rechte der Opfer vor Gericht stärken. Was ist überhaupt das Anliegen des Staates im Strafprozess? Was bringt die Nebenklage den Geschädigten?

 

Essay; NDR 4 vom 28.8.2002

 

Frauen und Macht. Anmerkungen zum Weltfrauentag.

Am Rosenmontag (2002) ritt ein Edmund Stoiber aus Pappmasché mit triumphierendem Lächeln auf einer Hirschkuh, die das Gesicht von Angela Merkel trug, durch Düsseldorf – und wurde bejubelt. Die Botschaft war klar: Nach wie vor dominieren Männer über Frauen. Doch wie bewerkstelligen sie das? Die Antwort auf diese Frage hat viele Aspekte, aber einen gemeinsamen Nenner: „Mann“ verfolgt seine Interessen ganz legal per Gesetz, denn auch dort, wo Gesetze gemacht werden, sind Männer mehrheitlich unter sich. Und am leichtesten lässt sich manipulieren, wenn Frauen verheiratet und Mütter sind.

 

Essay; SWR 2 „Eckpunkt“ vom 08.03.2002

 


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Rückblick: Zeugen oder Zahlen! Kann das Pflegeurteil des Bundesverfassungsgerichtes das Rentenrecht verändern?

Eltern leisten ihren Beitrag zur Pflegeversicherung gleich zweimal, sagt das Bundesverfassungsgericht: nicht nur in Geld, sondern auch mit der kostspieligen Erziehung von Kindern. Kinderlosen erwächst daraus ein finanzieller Vorteil. Wie ist diese Ansicht einzuschätzen? Welche Schlüsse sind aus dem Urteil zu ziehen?

 

Essay; NDR 4 „Forum 4“ vom 29.8.2001

 

Rückblick und weiterhin aktuell: Alleinerziehende – Vorurteile und Fakten.

Obwohl die Ein-Eltern-Familie absehbar in Zukunft eine immer grössere Rolle spielen wird, nimmt die Öffentlichkeit sie noch immer als unvollständige, als Problem-erzeugende Restfamilie wahr. Es reicht schon das Stichwort „Alleinerziehende“, um Armut und sozialen Abstieg zu assoziieren. Entgegen landläufigen Annahmen bestreiten Alleinerziehende zu Dreiviertel ( exakt: zu 74 Prozent ) ihren Lebensunterhalt durch Berufstätigkeit, und sie sind in ihrer überwiegenden Mehrheit gezwungen, auf Teilzeit zu gehen, weil Kinderbetreuung und -erziehung und Berufstätigkeit sich nur schwer vereinbaren lassen.

 

Essay; NDR 4 „Forum 4“ vom 2.5.2001

 


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„Elterliche Sorge, Umgang, Kindesschutz – oder auch: Väter, Mütter, Kinder, Pflegeeltern und das Jugendamt“: Zum geschlossenen Bereich

Rückblick: Frauen ans Gewehr. Vom Geschlechterkampf zur Geschlechtergerechtigkeit?

Auf den Spuren der Vergangenheit in die Zukunft.

Im Grundgesetz standen jahrzehntelang drei Normen in friedlichem Widerspruch. Artikel 3 Absatz 2 bestimmt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Artikel 12 besagt, dass alle Deutschen das Recht haben, „Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte“ frei zu wählen. Der nächste Artikel, 12a, regelte die „Wehrpflicht und andere Dienstverpflichtungen“. In seinem Absatz 4 im letzten Satz stand, dass Frauen „auf keinen Fall Dienst mit der Waffe“ leisten dürfen. Wenn Frauen unbedingt eine Bundeswehruniform anziehen wollten, dann standen ihnen ( seit 1975 ) der Sanitätsdienst und die Militärmusik offen.

Am 11.1.2000 entschied der Europäische Gerichtshof: In Deutschland verstößt der Ausschluss von Frauen vom Waffendienst bei der Bundeswehr gegen die europäische Richtlinie zur beruflichen Gleichstellung von Mann und Frau.

 

Essay; SWR 2 „Eckpunkt“ vom 11.1.2001

 


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Unterhaltsflüchtige Väter – geprellte Mütter und Kinder. Der staatlich geförderte Generationenbetrug.

Wenn von unsinnigen Steuervergünstigungen die Rede ist, denkt man an steuerfreies Flugbenzin – aber nicht an Väter, die ihren Kindern keinen Unterhalt zahlen. Sie gehören zu den ganz stillen Subventionsbetrügern im Land; denn für die Väter muss der Ersatz-Vater Staat einspringen: Nach Schätzungen handelt es sich dabei um einen Milliarden-Betrag; bezeichnenderweise gibt es weder im Statistischen Bundesamt noch im Bundesfamilienministerium exakte Zahlen über die den Vätern verauslagte Summe.

Der Essay untersucht, wie das geht – dass sich Väter ungerechtfertigt und trotzdem ungestraft am Volksvermögen bereichern dürfen.

 

Essay; SWR 2 „Wissen“ vom 12.08.2000

 


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(Dieser Beitrag führte zu einer Kleinen Parlamentarischen Anfrage im Deutschen bundestag und wurde in allen Punkten bestätigt.)

 

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Die neuen Privatarmeen. Mehr Schutz für Einzelne – weniger Rechte für Alle? Wach- und Sicherungsdienste übernehmen staatliche Aufgaben.

Die einen finden sie beruhigend, für die anderen sind sie ein Ärgernis: uniformierte Wachmänner- und frauen, die vor Kaufhäusern, auf Bahnsteigen oder in Fußgängerzonen für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen sollen. Ihre scheinbare Autorität täuscht: Private nehmen hoheitliche Befugnisse wahr, die ihnen nicht zustehen. Personen festnehmen, Personalien feststellen und Verhören darf nur der Staat im Rahmen der Strafprozessordnung und des Strafrechts. Indem die Polizei, Gewerbe- oder Ordnungsämter staatliche Macht auf private Unternehmen delegieren, machen sie staatliche Gewalt unkontrollierbar, unvorhersehbar und damit ungesetzlich. Auf seine ungelösten sozialen Probleme ( Obdachlose in der Unterführung, Drogenkranke am Bahnhof ) reagiert der Staat nicht nur unangemessen – er verletzt auch die Freiheitsrechte seiner Bürgerinnen und Bürger.

 

Essay; NDR 4 „Forum 4“ vom 8.6.1999

 

Rückblick: Singles außerhalb von Ehe und Familie. Persönliche Lebenserfahrung wird zu einer neuen Lebensform.

Singles müssen oft als Sündenböcke für Negativ-Erscheinungen der Gesellschaft herhalten: Sie seien egoistisch, beziehungsunfähig, konsumorientiert und kinderfeindlich, heißt es. Einen anderen Eindruck gewinnt, wer Single-Menschen über ihr Leben befragt. Dann erweist sich: Das überwiegend weibliche Phänomen „Single“ ist nicht die Ursache für gesellschaftliche Veränderungen, sondern die Konsequenz aus einer veränderten Gesellschaft. Die zunehmende ökonomische Unabhängigkeit der Frau wirkt sich auf das Verhältnis der Geschlechter zueinander aus. Partnerschaftliche Ansprüche werden im traditionellen Verständnis von Ehe und Familie häufig enttäuscht. In der Industriegesellschaft bestimmt die Berufstätigkeit das Selbstwertgefühl und den Platz im öffentlichen Leben. Der moderne Arbeitsmarkt fordert den ungebundenen, selbstverantwortlichen Menschen. Deshalb führen die persönlichen Lebenserfahrungen und die objektiven Lebensumstände notwendig zu einer unwillkommenen, aber eigenständigen neuen Lebensform.

 

Essay; NDR 4 „Forum 4“ vom 14.01.1998

 


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Rückblick – noch aktuell: Der Generationenvertrag – vom Staat gefordert, vom Staat verhindert.

Ein genauerer Blick auf die Auswirkungen unseres Renten- und Steuersystems auf Mütter erhellt, wie der Staat einerseits verhindert, was er andererseits einfordert.

 

Essay; NDR 4 vom 12.3.1997

 

 

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Recht auf Rausch. Die süchtige und die sehnsüchtige Gesellschaft.

Wolfgang Neskovic, damals Vorsitzender Richter am Landgericht Lübeck, rief 1992 das Bundesverfassungsgericht an, um feststellen zu lassen, ob der Mensch ein „Recht auf Rausch“ habe und die Abgabe und der Konsum kleiner Mengen Haschisch straflos bleiben dürfe.

Der Essay thematisiert unter anderem das Problem legaler Drogen und ihrer Folge (-Kosten); beschreibt, dass Drogen die Geschichte des Menschen von Anfang an begleiten; befasst sich mit dem laxen Umgang der Weimarer Republik mit dem Kokain ( „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“) und setzt auch die moderne Leistungsgesellschaft ins Verhältnis mit dem Drogenkonsum Außerdem gibt es viele Exkurse in die Welt der Literatur zum Thema „Drogen“ und „Rausch“.

 

Essay; NDR 3 vom 28.4.1993

 

Rückblick: Die geplante Änderung des § 218 Strafgesetzbuch, Wie sinnvoll ist die Beratung einer Frau, die an Abtreibung denkt?

Im Zusammenhang mit der Abtreibungsdiskussion ist die „Beratung“ ins Zentrum gerückt: Entscheidungshilfe oder Bevormundung? Warum erwägen Frauen eine Abtreibung, und was lehrt die bisherige Erfahrung?

 

Essay; NDR Funkhaus Hannover „Recht und Justiz“ vom 16.10.1991

 


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